Picassos weltberühmte Malerei ist Ausdruck der Einstellung, um die es im letzten Brief ging. 1923 sagte er in einem Interview: „Beim Malen bedeutet „Suchen“ meiner Ansicht nach gar nichts. Auf das Finden kommt es an.“
Stell Dir vor, Dein Leben wäre so vielseitig und überraschend wie die Bilder von Pablo Picasso...
Falls Dir bei dieser Vorstellung gleich der Gedanke kommen sollte, es bedürfe einer langen und intensiven Suche nach dem richtigen Weg, um dorthin zu gelangen, bist Du bestimmt in guter Gesellschaft. Aber heute wollen wir mal in Picassos Gesellschaft wechseln!
Was es dazu braucht, ist erstmal etwas Mut.
Es ist der Mut des (Lebens)Künstlers, der auf die universelle Schöpferkraft vertraut und daraus die Gewissheit zieht, dass er findet, was er für seinen schöpferischen Ausdruck - für sein Lebenswerk - wirklich braucht. Die Betonung liegt dabei auf den Worten „findet“ und „wirklich“.
Ich möchte an dieser Stelle meine ganz persönliche Erfahrung mit diesem Finden mit Dir teilen.
Tatsächlich wurde mir in den letzten Jahren immer deutlicher, dass die entscheidenden Geschehnisse in meinem bisherigen Leben nicht darin begründet sind, dass ich danach gesucht hätte.
Als mir jenseits des vierzigsten Lebensjahrs langsam klar wurde, dass trotz allen Erfolgs in meinem Leben irgendetwas zu kurz kommt, stolperte ich in der Ecke eines Buchladens, in der ich mich zuvor noch nie aufgehalten hatte, über einen Stapel gelber Bücher. Keine Ahnung, was mich damals dazu bewogen hatte, eines dieser Bücher überhaupt in die Hand zu nehmen. Aber ich tat es und las nach dem Zufallsprinzip ein paar Absätze. Heute würde ich sagen, da hat mich etwas berührt. Es war meine erste Berührung mit dem geistig-spirituellen Bereich.
Dieses Buch hat mich genauso gefunden wie das, was folgte und mein Leben ebenfalls nachhaltig verändert hat: Meine beiden ehrenamtlichen Tätigkeiten, aus denen heraus sich wiederum die späteren Ausbildungen zum Heilpraktiker für Psychotherapie, zum Körperpsychotherapeuten und zum Jin Shin Jyutsu-Therapeuten ergaben. Weder habe ich danach gesucht noch wäre das so planbar gewesen!
Dass ich diese Dinge vor einigen Jahren zu meiner freiberuflichen Tätigkeit gemacht habe, ergab sich - natürlich wieder ungeplant - durch ein Abfindungsangebot meines damaligen Arbeitgebers.
Und ja: Meine Frau lief mir vor bald 30 Jahren in Chicago auf dem Flughafen über den Weg… Und erst als wir vor über 20 Jahren die Suche nach einem Käufer für unsere Doppelhaushälfte schon aufgegeben hatten, meldete sich jemand, lief durchs Haus und meinte: Das ist es! Zeitgleich fanden wir damals „zufällig“ unsere heutige Wohnung in Hamburg.
Selbst in den kleinen Begebenheiten des Alltags wie den Planungen für meine Pilgertouren fügen sich immer wieder die Dinge genauso, dass es am Ende einfach „stimmig“ ist.
Zu guter Letzt: Sogar der Hinweis auf den Text von Pablo Picasso, der so wunderbar zu meinem Brief zum Jahreswechsel passte, kam von einer Teilnehmerin der letzten Pilgertour im alten Jahr.
Diese Aufzählung ließe sich noch lange fortführen. Aber dieser Einblick soll genügen, um Dir Mut zu machen, Dich von DEINEM Leben finden zu lassen.
Was es von Dir für diesen Weg braucht, ist neben dem eingangs erwähnten Mut Deine Offenheit.
Es ist ein lohnenswerter Weg, an dessen Ende Dein Vertrauen ins Leben stehen könnte.
Wenn Du heute mit diesem Vertrauen noch haderst, dann beginne einfach damit, Dir einen Augenblick Deiner kostbaren Zeit zu nehmen, um Dich an die erfreulichen Begebenheiten und Entwicklungen in Deinem Leben zu erinnern, bei denen Du verblüfft feststellen durftest: So ein Zufall!