Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf Ihn verlassen.
In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Schicksal ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
Diese eindrücklichen Worte stammen von Dietrich Bonhoeffer, der am heutigen Gründonnerstag vor 75 Jahren im Konzentrationslager Flossenbürg ermordet wurde. Aufgeschrieben hat er sie während seiner Gefangenschaft unter der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten.
Ebenfalls während seiner Gefangenschaft entstand das Lied „Von guten Mächten“. „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag, Gott ist mit uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag“ singen wir im Refrain.
Ich weiss nicht, wie es Dir geht. Aber ich bekomme ob seiner Tiefe, Kraft und Schönheit jedesmal, wenn es gesungen wird, Gänsehaut.
Was für ein Vertrauen!
Wie ist es Dir mit der gestrigen Selbsthilfe-Sequenz ergangen? Vielleicht magst Du Dich während der kommenden Tage mit dem heutigen Eingangstext hinsetzen, Deine Hände auflegen und fühlst Dich dabei ganz plötzlich und unerwartet mit der Kraft verbunden, auf die Bonhoeffer vertraut hat.
Schließen möchte ich heute mit einem Zitat von Mary Burmeister, die Jin Shin Jyutsu vor einem halben Jahrhundert aus Japan in die Vereinigten Staaten gebracht hat:
Jedem Menschen ist alles gegeben, was er braucht.
Die Kreative Kraft des gesamten Universums liegt in uns.
Die wirkliche Macht liegt nicht in der Materie.
Ich wünsche Dir einen schönen Karfreitag - trotz oder gerade wegen der Umstände, wie sie sind und waren.