Nach dem letzten Brief stellte mir mein treuer Leser Georg die Frage, ob ich vielleicht etwas verwechselt hätte und es nicht eher der kleine Max und der große Prinz heißen müsste?
Er schreibt:
Ich will ja die Bedeutung von Max Planck nicht kleinreden. Wie käme ich auch dazu…
Aber hätte er einfach nur „hindurchgeschaut“ auf dem Königsweg, wäre ihm das „Perpetuum mobile“ nicht entgangen, wovon er meinte, dass es das nicht gäbe. Welche Kraft lässt denn sein Herz unentwegt schlagen? Poch, poch, poch… Sechzig bis neunzig Mal in jeder Minute. Welche Kraft lässt ihn denn unentwegt atmen? Ein - Aus, Ein - Aus… Selbst im Schlaf. Es ist der ewige, unsterbliche, nicht quantelbare (teilbare) Geist. Mit diesem Phänomen kommen auch viele Mediziner, Viro- und sonstigen -logen im Zusammenhang mit alternativen Heilmethoden nicht zurecht: „Kann ja gar nicht wirken…" Oh, ihr kleinen Maxe!
Dann fährt er mit dem Monolog von Goethes Doktor Faust fort:
Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, und leider auch Theologie durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor!
Heiße Magister, heiße Doktor gar, und ziehe schon an die zehen Jahr’, herauf, herab und quer und krumm, meine Schüler an der Nase herum - und sehe, dass wir nichts wissen können!
Und weiter:
…Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält, schau’ alle Wirkenskraft und Samen, und tu’ nicht mehr in Worten kramen.
Soviel von Georg und Goethe. Und auch ich will nicht mehr viel in Worten kramen. Denn es genügt ja, einfach das Wunder zu erkennen, das die Welt in ihrem Innersten zusammenhält: Im Pulsschlag oder im Atemzug, im Tagpfauenauge oder im Nachtfalter, im Blauregen oder im Rotkehlchen. In der Schöpfung!
Und wenn Du den unsichtbaren und unsterblichen Geist in Dir und der Schöpfung auch nur erahnst, dann erübrigt sich auch jeder Vergleich zwischen Groß und Klein.
Weil alles großartig ist! Auch Du!
Es gibt also keinen Grund, Dich, Dein Gegenüber oder auch nur eine Eintagsfliege klein zu machen.