Brief 138 - Mut, Freiheit, Licht!

Fürchte Dich nicht! Geh hinaus ins Leben und wirke.

Lass das Sommermärchen Wirklichkeit werden. Mitten in unruhigen Zeiten.

 

Wer könnte den Schluss des letzten Briefes eindringlicher und poetischer beschreiben als der persische Dichter Šams ad-Dīn Moḥammad Ḥāfeẓ-e Šīrāzī (Hafis) es im 14. Jahrhundert getan hat? Zumindest wird der folgende Text ihm zugeschrieben:

 

Wir sind nicht hierhergekommen, um einander gefangen zu nehmen,

sondern, um uns noch tiefer der Freiheit und der Freude zu ergeben.

Wir sind nicht in diese wunderbare Welt gekommen,

um uns fern der Liebe als Geiseln zu halten.

Lauf, mein Liebstes, lauf allen davon, die spitze Messer in deine zarten Träume,

in dein edles, heiliges Herz stoßen wollen.

 

Uns ist es aufgegeben, uns mit den Stimmen

der inneren Berufung zu befreunden, die da

draußen vor dem Haus unserem Geist zurufen:

„Ach bitte, bitte komm heraus und spiel mit uns!”

 

Denn wir sind nicht hierhergekommen, um einander gefangen zu nehmen

oder unsere wunderbaren Seelen einzuschließen,

sondern, um immer tiefer zu erleben, was in uns göttlich ist:

Mut, Freiheit, Licht!