Brief 155 - Auf dem Weg zu Deiner Wirklichkeit

Was bedeutet es, in Deiner Wirklichkeit anzukommen, zu erwachen und Deine wahre Bestimmung zu leben? Wie kannst Du neu denken, sprechen und handeln?

Dieser Frage wollen wir - wie im letzten Brief angekündigt - diesen Advent nachgehen. Wenn Mark Twain recht haben sollte, wäre dieses Nachgehen der wichtigste Pilgerweg Deines Lebens.

 

Erinnern wir uns an dieser Stelle nochmals an die Bedeutung des Wortes Advent: Ankommen.

Ich glaube, dass Du für den ersten Schritt auf diesem Weg Deine Füße nicht brauchst. Denn der erste Schritt - der ja immer als entscheidend betrachtet wird - besteht darin, bei Dir selbst anzukommen.

 

Das klingt so einfach, aber oft tun wir uns schwer damit. Wir scheuen uns geradezu davor. Weil wir uns in einer Wirklichkeit sehen könnten, die wir üblicherweise zu verdecken suchen.

Wir sehen uns darin als nicht gut genug, stark genug, groß genug, reich genug, als nicht perfekt. Wahlweise treten wir daher in den Hintergrund oder flüchten in Vorstellungen, Rollen und grenzenlose Aktivität.

 

Die Kunst des ersten Schrittes besteht darin, diese Wirklichkeit - unsere Selbstverurteilung und Scham - anzunehmen. 

 

Psychologisch würden wir dabei von Minderwertigkeitsgefühlen sprechen.

Aber es gibt keine Menschen, die minderwertig wären!

Alles, was wir sind, ist ein Geschenk!

 

Wir dürfen uns annehmen, wie wir sind, uns begreifen aus den Händen, die uns geformt haben. Dann hätten wir das Vertrauen, dass unsere Wirklichkeit - jenseits unserer Verfälschungen - dem entspricht, was die Schöpferkraft mit uns gemeint hat, in uns angelegt hat, mit uns zum Leben rufen wollte.

 

In Übereinstimmung mit unserer Identität zu leben, wäre unser ganzes Glück. Es wird geboren im Vertrauen, nicht besser sein zu müssen und von einer bedingungslosen Liebe getragen zu sein. Sie fühlt sich an, als wenn Du einem Menschen begegnest, der Dich in seine Arme nimmt und in sein Herz schließt. Du spürst, wie nahe Du ihm bist. Er meint Dich. Er liebt Dich.

Du spürst, dass Du als Person gewollt, gemeint, begleitet und unterstützt bist.

 

Du bist auf dem Weg zu Deiner Wirklichkeit.