Lässt sich die vergangenes Wochenende geteilte Erfahrung mit den Stockrosen, die aus den lebensfeindlichsten Ritzen hochwachsend mit ihrer Blütenpracht dem Himmel ganz nahe kommen, so einfach auf den Menschen übertragen?
Meine Antwort ist ein klares Ja, das sich nicht nur auf die äußerst zahlreichen Rückmeldungen zum letzen Brief stützt.
Natürlich bekommst Du, wenn Du in einer Stadt wie Hamburg, Berlin oder Kalkutta in einer Ritze der Gesellschaft geboren wurdest, nicht die gleichen Chancen serviert wie die überdüngten Wohlstandspflänzchen. Dann bist Du - wenn Du nicht in kargen Bedingungen dahinvegetieren oder untergehen möchtest - gezwungen, Dich auf die Suche nach einer Kraftquelle zu machen. Du musst Deine vielleicht letzten Hoffnungsreserven und jeden verfügbaren Entdeckergeist zusammenkratzen, um Dich aus Deiner Lebenssituation zu erheben. Angesichts der oft empfundenen Chancenlosigkeit wahrlich kein einfaches Unterfangen.
Im Denken der Welt gibt es keine Chancengleichheit. Aber lass uns nie vergessen, dass wir jenseits der Überzeugungen unseres weltlichen Daseins reine Schöpferkraft sind. Hieraus erschaffen wir unsere Welt. Darin liegt die wahre Chance, unseren Begrenzungen zu entwachsen und uns an schier unbegrenzte Möglichkeiten heranzutasten.
Mögen die Menschen, denen das sich Erheben aus schwierigen und widrigen Bedingungen gelungen ist, Dir Hoffnung schenken und Mut machen. Gut möglich, dass sie Dir als Ausnahmen erscheinen. Aber Ausnahmen bestätigen eben auch eine Regel. Die Schöpferkraft kennt keine Ausnahmen, keine Privilegierten und Underdogs. Sie meint Dich und lädt Dich ein.
Der Weg führt dem Himmel entgegen, Dein wahres Selbst findend, Deinen Wegbegleitern zum Lichtblick werdend. Damit Du sie, wenn sie die Kraft verloren haben oder wie eine müde Stockrose hingefallen sind, an den nächsten Frühling erinnern kannst.
Dein Glück hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast, sondern nur davon, was du denkst.
Dale Carnegie (1888-1955, amerikanischer Kommunikations- und Motivationstrainer)