Heute möchte ich Dich bitten, den Abstand zu vergrößern! Ich lade Dich ein, die Distanz bis in den Himmel wachsen zu lassen. Ein Meter fünfzig - lächerlich! Es geht weiter und weiter. Bis das Vertrauen wächst, dass auch dort, im größten Abstand, eine wunderbare Nähe entsteht. Ganz anders als gedacht. Du steigst auf aus dem, was hier unten ist. Aus dem Familienkreis, weg von den Fachleuten, weg von den Grenzkontrollen, weg von dem, was gestern war. Hoch hinaus, wo sich der Himmel über Dir wölbt. Es wird schnell still dort oben, unermesslich still, außen wie innen.
Einige waren schon dort. Apollo 14-Pilot Eugene Cernan schreibt:
„Von da oben siehst du nur die natürlichen Grenzen, nicht die von den Menschen geschaffenen. Dies war eine der tiefsten Erfahrungen, die ich jemals hatte.“
Und der Araber Al Saud: "Am ersten Tag deutete jeder von uns auf sein Land. Am dritten Tag zeigte jeder auf seinen Kontinent. Ab dem fünften Tag sahen wir nur noch die Erde als den einen, ganzen Planeten.“ „Diese schöne, warme, lebendige Erde. Sie sah so zerbrechlich, so zart aus.“
Alle kehren aus dieser Ferne verändert auf die Erde zurück. Es geschieht etwas, das nicht zur Wissenschaft und Forschung gehört und keine Experten braucht. Unerwartet entsteht eine Nähe zu allem. Das geht unter die Haut. Obschon alle weit mehr trugen als eine Schutzmaske.
Es kommt auf diesen Blick an. Und wer ihn wagt, schwört heimlich oder laut, der Schöpfung und den Menschen nie wieder weh zu tun. Der weiß, dass Freude das Leben bestimmen soll und Frieden, ganz anders als die alte Normalität es je konnte. Das braucht manchmal diese Distanz.
Hin und wieder eine Himmelsreise mit Abstand. Die geht auch innen. Mit Augen zu und Seele offen. Dann bist du den Menschen und dem Schöpfer, aber auch Deiner Wirklichkeit näher, als es physisch möglich wäre.
Das Ganze ist in jedem Teil anwesend, auf jeder Ebene der Existenz.
Die lebendige Wirklichkeit, total, ungebrochen und ungeteilt, befindet sich in uns allen.
David Bohm (Physiker, „Gott ist überall)
Wahrscheinlich kennst Du das Lied „From a Distance“ in der populären Version von Bette Midler. Dreißig Jahre ist das her. Zum Abschluss kommt hier der Text. Zum Mitsingen und in den Himmel wachsen.
From a distance the world looks blue and green
And the snow capped mountains white
From a distance the ocean meets the stream
And the eagle takes to flight
From a distance there is harmony
And it echoes through the land
It's the voice of hope
It's the voice of peace
It's the voice of every man
From a distance we all have enough
And no one is in need
And there are no guns, no bombs and no disease
No hungry mouths to feed
From a distance we are instruments
Marching in a common band
Playing songs of hope
Playing songs of peace
They are the songs of every man
God is watching us
God is watching us
God is watching us from a distance
From a distance you look like my friend
Even though we are at war
From a distance I just cannot comprehend
What all this fightings for
From a distance...