Brief 191 - Friede ist nicht Abwesenheit von Krieg

Den Frieden in Dir zu finden und zu berühren ist ein Anfang.

Den Frieden in Wort und Tat in die Welt zu bringen darf und wird darauf folgen.

 

Am Anfang steht das Wort. Zehn- bis fünfzehntausend Worte sprechen wir pro Tag. Sie sollen ein offenes Ohr und den Verstand erreichen. Oder mitten ins Herz treffen.

 

Worte schaffen Krieg oder Frieden. Worte machen nieder und richten auf. Worte können verletzen, Worte können heilen.

 

Das Wort ist Ausdruck Deiner Schöpferkraft. Es hat Wirkung.

Und Wirkung tut Not in zerstörten Städten und verfeindeten Beziehungen.

Wenn die Waffen sprechen, schweigen die Friedensboten. Dann ist der Lärm groß. Wir haben genug davon!

Die Machtworte mögen still werden für die Verständigung zwischen eingestürzten Häusern und aufgebauten Feindbildern. Und das überall, wo Menschen sich nicht in Frieden begegnen.

 

Es beginnt mit Wort und Tat von Dir.

Denn, wie bereits der niederländische Philosoph Baruch de Spinoza (1632-1677) erkannte:

 

Friede ist nicht Abwesenheit von Krieg.

Friede ist eine Tugend, eine Geisteshaltung,

eine Neigung zu Güte, Vertrauen und Gerechtigkeit.

 

Wie sehr dies vom Frieden in Dir abhängt, drückt das mit dem gleichen Satz beginnende Zitat des im heutigen Indien geborenen spirituellen Lehrers Sri Chinmoy (1931-2007) aus:

 

Friede bedeutet nicht die Abwesenheit von Krieg.

Friede bedeutet die Anwesenheit von Harmonie, Liebe,

Erfüllung und Einssein.

 

Deinem Einssein mit der Schöpferkraft.