Engel
die in undefinierbaren Himmeln wohnen
auf Wolken sitzend hernieder lächeln auf eine gequälte Menschheit
solche Engel brauchen wir nicht in unseren Nächten.
Engel
die übers Wasser gehen und Ertrinkende halten
Engel
die unter der Erde wandern und Wege tragen
Engel
die in der Wüste Durstige tränken aus verborgenen Brunnen
die Pfeile aufhalten, Wunden heilen, Tränen abwischen
und angesichts der Schrecken dieser Erde Dir zurufen:
FÜRCHTE DICH NICHT
Das sind die Engel, die wir brauchen in unseren Nächten.
Schau Dich nicht um, denn es könnte sein,
dass Du ihn nicht siehst im grellen Schein des vernünftigen Tages
Ihn, der Dir den Rücken stärkt und dem Du es glaubst, dass er da ist.
Ihn, den Engel, von dem Du weißt,
dass er Dir beisteht in Deinen Nächten.
Agnes Kunze