Die im letzten Brief beispielhaft genannten Symbole für Kommen und Gehen sollen dem Menschen versichern: Deine Unsterblichkeit ist kein sinnloser Glaube, sondern der tragende Grund deiner Existenz.
Über diese Symbole hinaus begegnen uns im Laufe unseres Lebens immer wieder Menschen, die ihre Unsterblichkeit in sogenannten Nahtoderfahrungen erlebt haben. Meist werden diese in lebensbedrohlichen Situationen gemacht, sie werden aber auch in anderen Zusammenhängen beschrieben. Es sind Erfahrungen eines bewussten Seins ohne physischen Körper. Die Betroffenen berichten über Gefühle von Liebe, Frieden, Geborgenheit und Schmerzlosigkeit.
Mich selbst hat eine solche Erfahrung - die glücklicherweise mit keinerlei Gefahr in Verbindung stand - nie wieder losgelassen und markierte den Beginn meiner spirituellen Suche.
Prof. Dr. Walther Hinz (1906-1992, Iranologe und führendes Mitglied der Geistigen Loge Zürich) berichtete zum Thema Nahtoderfahrung beispielhaft vom Fall eines gewissen Dr. W., der in der schwersten Phase einer Typhuserkrankung ohne Puls und wahrnehmbaren Herzschlag war, so dass seine Angehörigen ihn für tot hielten. Nach einer Zeit tiefer Bewusstlosigkeit kam er aber wieder zu sich. Er sah seinen eigenen Leichnam und versuchte, sich den Anwesenden bemerkbar zu machen - ohne Erfolg.
„Sie sehen nur mit den Augen des Körpers“, sagte er zu sich selbst, „sie betrachten, was sie für „mich“ halten. Aber sie irren, das bin ich nicht.
Dies bin ich, und ich bin so lebendig, wie nur je!“
Ostern kann uns also jederzeit ereilen und uns die Augen öffnen.
Ich glaube, wenn der Tod unsere Augen schließt,
werden wir in einem Lichte stehen,
von welchem unser Sonnenlicht
nur der Schatten ist.
Arthur Schopenhauer