Brief 237 - Dein Geschenk an die Menschen

Die unendliche Liebe und Güte - das, wonach wir seit unserer Ankunft auf dieser Welt gesucht haben - in jener Kraft, die uns erschaffen hat, zu finden, geht über die persönliche Wiedergeburt oder Auferstehung sogar hinaus.

Die Erfahrung, dass wir in allem leben dürfen, was uns ausmacht, lässt uns auch im Umgang mit anderen großzügig werden. Dann können wir die Aufforderung „Richtet nicht!“ verstehen und umsetzen. Wie sollten wir denn auch richten, wenn die Schöpferkraft mit uns selbst nicht mehr zu Gericht sitzt?

 

Wir beginnen zu verstehen, dass das menschliche Leid nur reparabel ist in einer Güte, die wir uns nicht verdienen - aber unbedingt brauchen, um zu leben.

Dann können wir aufhören, in einer Natur und Gesellschaft, die uns gar nicht braucht, um unser Überleben zu kämpfen. Dann müssen wir uns nicht mehr als nützlich oder zumindest akzeptabel beweisen.

Das bedeutet auch das Ende aller Zwangssysteme zur Unterdrückung und Entmenschlichung: „Wir sind die Richtigen, und nur wenn Du Dich nach der Norm richtest, darfst Du unter uns sein“.

Dann begegnen wir dem anderen mit einer Toleranz, die versteht, wie er groß geworden ist. Dann wird die Liebe zur Grundlage unserer Existenz.

 

Jetzt kannst Du die Aufforderung „Du sollst Deinen nächsten lieben, wie Dich selbst“ verstehen. Denn wie lernt man sich selbst zu lieben? Indem man begreift, wie liebenswert es ist, ein Mensch zu sein.

 

Es darf mich geben.

Es ist ein Geschenk, dass ich bin!

Eines zum weiter verschenken.

 

Das ist Deine Bestimmung.