Brief 238 - Die Utopie wird Realität

Das Gebot „Du sollst Gott lieben aus Deinem ganzen Herzen und Deiner ganze Seele“ wird erst umsetzbar, wenn Du ihm - der Schöpferkraft - mit allem begegnen kannst, was Du bist.

Dann ist nicht nur die im letzten Brief thematisierte Beziehung zu Dir selbst und zu Deinem Gegenüber, sondern auch Deine Beziehung zu dieser Kraft und ihrer ganzen Schöpfung von gegenseitiger Liebe und Güte getragen.

 

Das ist es, was ich als „Einssein mit der Schöpferkraft“, dem Motto meiner Pilgertouren, verbinde.

Ist das eine Utopie? Von der ursprünglichen, altgriechischen Bedeutung des Wortes als „etwas, was keinen Ort hat“ absolut! In der Welt, wie wir sie kennen, kommt das nicht vor. Der Ort, wo das Utopische Realität werden muss, wo das Reich Gottes Wirklichkeit wird, ist die Stätte unseres eigenen Herzens.

 

Wir können sofort damit beginnen. Es nicht zu tun, käme einer Ausrede und einem Rückfall in die Gnadenlosigkeit gleich, in der wir sonst existieren müssten.

 

Jetzt vertrauen wir. Wir dürfen sein. Wir glauben an Güte statt an Strenge und Strafe. Wir glauben an Mitleid und an Menschlichkeit, statt an Unbarmherzigkeit und Gesetzlichkeit. Wir beginnen miteinander zu leben als Brüder und Schwestern unter einem Himmel und einer Macht, die möchte, dass wir sind, deren Söhne und Töchter wir alle sind und bleiben.

 

Es kommt wie eine Selbstverständlichkeit über Dich. Nicht mit erhobenem Zeigefinger. Es zeigt sich schon in Deinen alltäglichen Begegnungen: In einem kleinen Gruß, einem Lächeln, einem Blick, einer kleinen Reaktion der Aufmerksamkeit. Oder eben mit langen Gesprächen in Geduld und Verständnis. 

 

Dann wird die Utopie durch Dich Realität.