Vor einer Woche ging es in Zusammenhang mit der Leichtigkeit des Seins um den wichtigen Aspekt des Vertrauens.
Heute möchte ich einen weiteren, nicht minder wichtigen Aspekt aufgreifen. Aber ich traue mich fast nicht, ihn zu nennen. Ich fürchte, er wurde die letzen Jahre von vielen klugen Ratgebern dermaßen strapaziert, dass Deine Nerven sich überstrapaziert fühlen könnten, wenn Du ihn liest!
Aber ich möchte ihn Dir nicht als neunmalklugen Rat um die Ohren schlagen, wohl wissend, das Ratschläge auch Schläge sein können… Ich möchte ihn im Kontext der Weisen und Gelehrten betrachten. Lies also auf jeden Fall weiter…
Es geht um das Loslassen. Klingt logisch, wenn ich leichter durchs Leben gehen möchte oder freie Hände für neue Taten brauche. Ist aber nicht immer so leicht, wie die erwünschte Leichtigkeit klingt!
Oft sind es Gewohnheiten, die ich aufgeben müsste. Und Gewohnheiten geben manchmal auch Sicherheit. Und dann sind da noch die Abhängigkeiten, die das Thema erst so richtig komplex werden lassen. Und schon bist Du auf dem Weg zur Leichtigkeit im schweren Untergrund stecken geblieben.
Wenn das Loslassen doch bloß so einfach wäre!
An dieser Stelle sagen Dir die gutgemeinten Ratgeber gerne: Du musst einfach loslassen! Irgendwie aber schwierig, wenn ich mich im Überlebensmodus an irgendwas festklammere.
Hinzu kommt die Frage, was ich denn bitte loslassen soll?
Joseph Campbell, ein US-amerikanischer Professor und Publizist auf dem Gebiet der Mythologie, der von 1904 bis 1987 lebte, liefert uns dazu einen Hinweis:
Wir müssen bereit sein, das Leben loszulassen, was wir geplant haben, damit wir das Leben bekommen, das auf uns wartet.
Vielleicht ist es in Deinem Fall nicht etwas, was Du geplant hast, sondern etwas, von dem Du nur annimmst, es sei Dein Lebensplan. Etwas, was sich durch äußere Einfüsse ergeben hat, aber nicht aus Deinem Herzen kommt. Oder etwas, was für Dich einmal stimmig war, aber inzwischen nur noch aus Gewohnheit weitergeführt wird. Oder aus Mangel an Vertrauen….
Laotse, der legendäre chinesische Philosoph, der im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben soll, liefert uns die Antwort auf die Frage, warum das Loslassen so wichtig ist:
Wenn ich loslasse, was ich bin, werde ich, was ich sein könnte.
Wenn ich loslasse, was ich habe, bekomme ich, was ich brauche.
Mehr Ermutigung zum Loslassen lässt sich wohl nicht mit zwei Sätzen formulieren!
Möge es Dir gelingen, Dich Schritt für Schritt von dem zu befreien, was Dich daran hindert, das Leben zu leben, das auf Dich wartet, die oder der zu sein, die oder der Du sein könntest und darauf zu vertrauen, dass Du bekommst, was Du brauchst.
Das wünsche ich Dir von Herzen!
Ralph, der das Schlusswort heute Buddha überlässt:
Lerne loszulassen, das ist der Schlüssel zum Glück.