„Himmel“ ist ja ein ziemlich abstrakter Begriff. So sind wir auf unserer achttägigen Pilgerwanderung auf dem Münchner Jakobsweg mit den Fragen gestartet, was dieser Begriff für Dich bedeutet und mit wieviel Offenheit Du diesem „Himmel“ begegnen kannst?
Denn jede Teilnehmerin hatte natürlich auch die aktuellen Lebensthemen im Rucksack mit dabei, die mal schwerer und mal leichter auf den Schultern lasteten. Und das, ohne sie bewusst eingepackt zu haben…
Sich auf die Suche nach dem „Himmel“ zu begeben, braucht - gerade in belastenden Lebenssituationen - ganz schön viel Offenheit und Stärke. Dann ist es - da braucht Dir niemand das Blaue vom Himmel zu versprechen - kein einfaches Unterfangen. Aber ein lohnenswertes. Eines, bei dem Du vor Überraschung schon mal aus allen Wolken fallen kannst...
Nachdem der letzte Brief bereits einige Orientierungspunkte aufgegriffen hat, die den Nebel etwas lichten können, möchte ich heute auf einen der entscheidenden Hinweise für die Suche nach dem „Himmel“ eingehen.
Die Lyrikerin und Aphoristikerin Gudrun Klopp schreibt:
Es gibt nur einen Himmel, von dessen Existenz wir überzeugt sein können: Es ist der Himmel auf Erden, den wir uns selbst schaffen.
Und der amerikanische Journalist, Erzieher, Goldgräber und Warenhausbesitzer Prentice Mulford (1834-1891) ergänzt:
Der Himmel auf Erden wird durch die rechte Einstellung zu den Kleinigkeiten des Alltags geschaffen.
Versteckt sich der Himmel also mitten in den Kleinigkeiten Deines Alltags? Wahrscheinlich ist es so. Das zeigt sich gerade beim Pilgern, wo wir unsere Aufmerksamkeit bewusst auf diese Kleinigkeiten richten und dabei feststellen, was der deutsche Lyriker Friedrich von Matthison (1761-1831) in den folgenden Worten ausgedrückt hat:
Wo Liebe, Freundschaft, Weisheit und Natur in schöner Eintracht wohnen, ist der Himmel.
Ich wünsche Dir, dass dieses himmlische Quartett Dich auf Deinem Weg begleiten möge. Auf dass Du Dich auf Erden wie im Himmel fühlst!