Wer bin ich? Als ich mir diesen Bestseller von Richard David Precht vor über 10 Jahren gekauft habe, war es nicht nur mein erstes Buch über Philosophie, es war wohl auch ein Zeichen dafür, dass ich in meiner Lebensmitte angekommen war. In einer Phase, in der man sich plötzlich mit ganz neuen Fragen konfrontiert sieht. Vielleicht hat mich aber auch die auf der Titelseite aufgedruckte Ergänzung „… und wenn ja, wie viele?“ neugierig gemacht.
Eine Antwort auf die Frage blieb mir das Buch schuldig. Wie sollte es auch anders sein? Diese Frage muss ich mir - musst Du Dir - selbst beantworten.
Du bist, was Du denkst! Und wenn Du denkst, dann landest Du schnell in der Welt der Vorstellungen, Werte, Rollen und Glaubenssätze. Dann bin ich Ehemann, Sohn, Bruder, Schweizer, Körperpsychotherapeut, Pilgerbegleiter, Radfahrer und Flexitarier (das sind die, die nur selten und wenn, dann ausgewähltes Fleisch essen). Diese Aufzählung ließe sich wohl unendlich fortführen - ohne, dass die eingangs gestellte Frage befriedigend beantwortet worden wäre.
Wenn Du in Deinem Leben an dem Punkt angekommen bist, an dem Du Dir diese Frage ernsthaft stellst, dann suchst Du nach einer Antwort, die in der Tiefe verborgen ist. In DEINER Tiefe. Dann geht es um Deinen inneren Kern, das, was Dich wirklich ausmacht.
Der letzte Brief handelte davon, dass es bei dieser Suche vor allem um Achtsamkeit geht. Heute möchte ich Dich einladen, mal achtsam in Deiner Tiefe nachzuspüren. Vielleicht kommt von selbst etwas hoch. Wenn nicht, dann vielleicht bei einem der folgenden Sätze:
Ich bin ein Kind des Schöpfers - „Du, MEIN Ebenbild"
Ich bin Schöpferkraft - Ich erschaffe Meine Welt
Ich bin frei
Ich bin Gewahrsein
Ich bin.
Nachspüren und einfach sein, wer Du bist. Wann tust Du das? Wann beschäftigt Dich die wohl größte Frage der Menschheit - vielleicht der Grund Deines Daseins?
Heute bekommst Du eine Stunde geschenkt. Ich bin ja so ein Typ, der solche Gelegenheiten dazu benutzt, die niemals endende To-Do-Liste etwas abzuarbeiten. Lass uns diese Stunde diesmal nutzen zum Nachspüren und einfach sein, wer wir sind.
Sie für unser Ego verschwenden - und sie dadurch an die Schöpferkraft verschenken. Mit einem kleinen Gruß: Danke, ich habe mich erkannt. Und damit DICH.
Und vielleicht DU DICH auch. Durch mich.
Geschenkt!
Eine Wiedergeburt nützt nicht viel, wenn Du in Deiner nächsten Inkarnation noch immer nicht weißt, wer Du bist.
Eckhart Tolle (geb. 1948 in Lünen als Ulrich Leonard Tolle, spiritueller Lehrer und Bestsellerautor spiritueller Bücher)